Tipps zu Psychopsis Orchideen
Darf es bei aller Liebe für fremdländische Gewächse noch ein Quantum mehr an Exotik sein? Für alle, die außergewöhnliche Zimmerblumen schätzen, gelten Psychopsis Orchideen, die gelegentlich den deutschen Namen Tagfalter-Orchideen tragen, als willkommene Option. In der Vergangenheit wurden Vertreter der zauberhaften Gattung zu den Oncidium-Orchideen gezählt. Erst seit den 1970er Jahren existiert eine eigene Rangstufe innerhalb der biologischen Systematik, die lediglich vier Arten und etwa 25 Hybride umfasst.
Heimat und Verbreitung
Psychopsis Orchideen sind amerikanische Auswanderer. Sie stammen aus den topischen und subtropischen Bergwäldern Mittel- und Südamerikas. An den Naturstandorten herrschen das ganze Jahr über sehr warme Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Ähnlich wie ein Großteil ihrer Orchideenverwandtschaft bevorzugen Psychopsis eine epiphytische Lebensweise auf Bäumen.
Pflanzenbeschreibung
Die Blüten der Psychopsis Orchidee überraschen mit einer höchst bizarren Form. Unten, mittig sitzt das größte aller Blütenblätter. Darüber befinden sich schmälere Sepalen, die seitlich herabhängen. Das obige Dreiergespann, bestehend aus zwei Sepalen und dazwischen eine Petale, erinnert an extrem lange Käferantennen. Gelb und Rot sind die maßgeblichen Farben der Blüten. Gesamt betrachtet, kommt das bis zu 13 cm hoch werdende Gebilde einem Paradiesvögelchen mit drei überproportional langen und dünnen Federn auf dem Kopf gleich. Aufrecht wachsendes Laub fügt sich zu einem dekorativen Rahmen. Längen und Breiten der Blätter variieren je nach Art. Blütenstände bleiben meist über mehrere Jahre aktiv und bringen immer wieder neue Knospen hervor. Je älter die Pflanze, umso höher die Blütenstängel. Sie sollten nicht abgeschnitten werden, denn solange sie nicht komplett verdorrt sind, entspringen neue Blüten. Die Bezeichnung Revolverblüher für die Psychopsis Orchidee weist auf das nacheinander stattfindende Erblühen der einzelnen Knospen an einem Trieb hin. Erst wenn eine Blüte verwelkt, öffnet sich die nächste. Wie die Kugeln aus einem Revolver, bildlich gesprochen, schießen die Blüten in Aufeinanderfolge hervor.
Pflege der Psychopsis Orchideen
Aus der alten Heimat überliefert, möchten Psychopsis Orchideen rund ums Jahr eine warme Umgebung. Unter 18 °C darf das Thermometer niemals fallen. Einen Platz auf einer kühlen Steinfensterbank wird von den empfindlichen Wurzeln missbilligt. Deshalb lieber einen Untergrund wählen, der nicht so kalt ist und den Wurzeln behagt. Anderenfalls das Pflanzgefäß in eine mit Gitter oder Granulat versehene Fensterbankschale stellen. Eingefülltes Wasser verdunstet, steigt hoch und bietet der Psychopsis Orchidee ein Kleinklima mit der gewünschten Luftfeuchte. Bis in 1200 m Höhe fühlt sich die eigenwillige Orchideengattung an ihren ursprünglichen Gefilden wohl. Durch die hügelige Landschaft bläst stets eine leichte bis kräftige Brise. Täglich ein- bis zweimal lüften ahmt die einstige Luftbewegung nach. Bei Bedarf gießen oder tunken, alle vier Wochen etwas Orchideendünger geben und nach etwa zwei Jahren in frische Rindenstücke umtopfen, rundet eine funktionale Psychopsis Orchideen Pflege ab.
Besonderheit
Bei zu geringer Luftfeuchtigkeit neigen Psychopsis Orchideen zu Spinnmilbenbefall. Es empfehlen sich regelmäßige Kontrollen, damit sich die Plagegeister nicht exzessiv vermehren. Noch kleine Populationen lassen sich mit warmem Brausestrahl entfernen. Weil Spinnmilben ein feuchtes Klima verabscheuen, setzt ihnen eine über die Pflanze gestülpte, durchsichtige Plastiktüte zu. Vorher das Gewächs gut einnebeln und kleine Schlitze für die Sauerstoffzufuhr aussparen. Nach drei Tagen dürften die Milben das Zeitliche gesegnet haben. Wenn nicht, den Vorgang wiederholen.