Orchideen kaufen: Auf was sollten Sie achten?
Ob eine im Handel besorgte Orchidee viele Jahre prächtig wächst und gedeiht, hängt in erster Linie von der ihr zuteil werdenden Pflege ab. Von großer Bedeutung ist natürlich zunächst der Zustand des Gewächses beim Kauf. Bei einer geschwächten Pflanze treten sicherlich bald die ersten Probleme auf. Der Umzug ins neue Zuhause stellt für jede Orchidee eine Belastung dar, die nur gesunde Pflanzen ohne größere Schwierigkeiten überstehen.
Als Orientierungshilfe trug ich einige Punkte zusammen, die ich beim Orchideenkauf beherzige, damit die Freude an einer neuen Errungenschaft möglichst lange anhält:
1.) Überlegungen vor dem Kauf
- Welchen Standort kann ich der Orchidee bieten?
- Wie viel Zeit steht mir zur Pflege der Orchidee zur Verfügung?
Ein kompetenter Verkäufer stellt diese beiden Fragen, damit die angebotenen Gewächse nach der Warenabgabe optimale Bedingungen erhalten. Falls Erkundigungen dieser Art ausbleiben, sollten Sie die Fragen zumindest für sich selbst beantworten. Eine Orchidee fühlt sich an einem Fenster, das keiner Mittagssonne ausgesetzt ist, am wohlsten. Extreme Hitze hinter der Scheibe führt zu Brandschäden auf den Blättern. Zimmertemperaturen zwischen 20° und 23° empfinden Orchideen als angenehm. Die artgerechte Pflege umfasst Wässerungen oder Wasserbäder im ein- bis zweiwöchigen Abstand und tägliches Einsprühen von Luftwurzeln und Blättern, um ein tropischen Klima nachzuahmen. Wer diesen zeitlichen Aufwand nicht aufbringen kann, entscheidet sich besser für pflegeleichtere Gewächse.
2.) Wo Orchideen kaufen?
Grundsätzlich ist es natürlich ratsam, Orchideen im Fachgeschäft oder bei einem Züchter zu erwerben. Hier gibt es eine größere Auswahl und meist obendrein noch einen guten Tipp oder besonderen Kniff zur jeweiligen Orchidee. Pflanzenkundige Verkäufer achten zudem auf eine schützende Umhüllung aus Papier, damit Orchideen während des Transports bei niedrigen Außentemperaturen keinen Kälteschock erleiden.
Exoten werden immer häufiger auch in Supermärkten vertrieben. Aber fragen Sie sich selbst, ob in Plastiktüten eingepackte Orchideen, die sich womöglich gegenüber der Kühltheke oder im zugigen Eingangsbereich befinden, bislang die richtige Pflege erhielten. Beeinträchtigungen in der Entwicklung machen sich nicht gleich bemerkbar. Erst viel später fallen die Blüten ab und die Blätter werden gelb. Dann ist es allerdings zu spät und im schlimmsten Fall erholt sich das Gewächs nicht mehr und geht ein.
3.) Orchideen kaufen: Pflanzeninspektion
Außer der Überprüfung auf intakte Blätter sollte stets auch eine Untersuchung auf Schädlinge erfolgen. Weiße Gespinste auf dem Laub weisen auf Wollläuse hin. Schildläuse befinden sich häufig auf den Blattunterseiten, deshalb muss auch hier nachgeschaut werden. Die Parasiten, die vom Saft der Orchideen leben, werden mit Neuankömmlingen in der eigenen Wohnung eingeschleppt. In kürzester Zeit breiten sie sich auf andere Gewächse aus.
Die weiterführende Kontrolle umfasst das Substrat und sämtliche Pflanzenteile:
- Knospen, die sich zu herrlichen Blüten entfalten, sind prall und nicht vertrocknet.
- Grüne und fleischige Blätter deuten auf eine gesunde Pflanze hin.
- Den Wurzeln gebührt ein besonderes Augenmerk. Sind sie grün oder weiß-gräulich, nicht schrumplig oder glitschig und stecken fest im Topf, können sie ihre Aufgabe uneingeschränkt erfüllen.
- Das Substrat besteht im Idealfall aus Rindenstücken und hinterlässt keinen matschigen oder fauligen Eindruck.
Fazit: Ein wohlüberlegter Orchideenkauf beschert gesunde und reichlich blühende Pflanzen, die Ihnen bei der richtigen Pflege über lange Zeit viel Freude bereiten!