Tipps zu Brassia Orchideen
Die Gattung Brassia erscheint beim ersten Anblick für manchen Betrachter nicht sofort als Orchidee. Die bizarren Blüten mit ihren langgezogenen und schmalen Blütenblättern sind bei Orchideen relativ ungewöhnlich. Sie erinnern an langbeinige Spinnentiere in prächtigen Farben. Bei manchen Brassia Arten übernehmen Wegwespen das Bestäuben. Diese Einsiedlerwespen jagen für ihren Nachwuchs Spinnen. Die Blüten in der Form dieses Beutetiers animieren Wegwespen zum Zupacken. Dabei bleibt eine klebrige Pollenmasse am Körper hängen, die von der Wegwespe beim Angriff auf eine andere Blüte auf die dortige Narbe übertragen wird. Brassia Orchideen heißen aufgrund Ihres Äußeren bei uns in Deutschland Spinnenorchideen.
Heimat und Verbreitung
Die etwa 50 Brassia Orchideen Arten entstammen tropischen Gefilden auf dem amerikanischen Kontinent oder den Karibischen Inseln. Viele Arten sind in Mexiko, Venezuela, Honduras, Guatemala und Florida beheimatet. Ausnahmslos handelt es sich um Aufsitzerpflanzen, die sich auf anderen Gewächsen entfalten. In den ursprünglichen Gefilden wurden Brassia Orchideen mit reichlich Frischluft verwöhnt. Diesen hohen Anspruch haben die Gewächse durch die Kultivierung in Räumen nicht verloren. Einer Brassia Orchidee sei deshalb immer ausreichend frische Luft gegönnt, wobei sich Zugluft aber eher negativ auswirkt.
Pflanzenbeschreibung
Das glatte, lanzettenartige Laub besitzt eine stumpf verlaufende Spitze. Die traubigen und nur ganz selten verzweigten Blütenstände wachsen aus der Basis seitlich der Pseudobulben hervor. Der Blütenschaft, an dessen oberen Ende die zumeist gelben, weißen oder hellgrünen Blüten sitzen, nimmt für gewöhnlich eine leichte Bogenform ein. Zwischen den unteren Kelchblättern befindet sich jeweils die Lippe, die oftmals einer Zunge ähnelt. Die im Handel angebotenen Brassia Orchideen sind in der Regel Hybriden, manchmal auch Kreuzungen mit anderen Orchideengattungen.
Pflege der Brassia Orchideen
Der gewählte Standort sollte für Brassia Orchideen möglichst viel Helligkeit bieten. Längere direkte Sonnenbestrahlung kann auf den Blättern allerdings zu Sonnenbrand führen. In den Tropen waren die Gewächse einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, deshalb stellt auch in der Wohnung eine Luftfeuchte von 50 % bis 70 % perfekte Bedingungen dar. Realisieren lässt sich dies durch regelmäßiges Einsprühen oder mit einer Schale voll Wasser in direkter Nachbarschaft, so dass immer Wasser verdunstet. Während des Sommers sind 20° C oder einige Grade mehr ideal. Im Winter darf die Temperatur etwas niedriger liegen aber niemals unter 16° C fallen. Einmaliges kräftiges Gießen pro Woche reicht in der Regel aus, zumal die Wurzeln danach etwas abtrocknen sollten. Gedüngt wird nur während der Wachstumszeit bei jedem zweiten oder dritten Gießvorgang.
Besonderheiten
Manche Brassia Orchideen erreichen im Laufe der Zeit eine beachtliche Größe, die sich mit einer Kletterhilfe leichter bändigen lässt. Nach dem Neuaustrieb direkt vor der Blüte legen die Gewächse eine Ruhephase ein, während der das Gießen einzuschränken ist. Die Temperatur sollte zu dieser Zeit jedoch im wärmeren Bereich liegen. Bei Nichtbeachtung der Ruhezeit bleibt die Entwicklung der Blüten aus. Brassia Orchideen sind aufgrund ihrer besonderen Ansprüche für Orchideenneulinge weniger geeignet.