Blattorchideen, auch Blattschmuckorchideen oder Juwelorchideen
Die meisten Orchideen erfreuen den Betrachter mit spektakulären Blüten, die die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Laub rückt bei diesen Exemplaren weitgehend in den Hintergrund. Die Familie der Orchideen bringt aber auch Vertreter mit weniger auffälligen Blüten und einem wunderschön gezeichneten Laub hervor. Die interessanten Muster auf den Blättern machen Blattorchideen bzw. Blattschmuckorchideen zu gern gesehenen Gewächsen.
Beschreibung der Juwelorchideen
Mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Goodyerinae in einer Subtribus zusammengefasste Orchideen tragen die deutschen Namen Netzblatt- oder Juwelorchideen. Zu dem letztgenannten Begriff trugen die Blattadern bei, die bei einigen Arten glitzern, sobald sie mit Licht bestrahlt werden. Die Größe der Gewächse variiert stark, einige Spezies bleiben mit wenigen Zentimetern verhältnismäßig klein, während andere eine Höhe von 2 m erreichen. Typisch für alle Juwelorchideen ist dagegen das kriechende Rhizom. Die Blätter fügen sich zu einer dicht bewachsenen oder nur locker bestückten Rosette zusammen. Der traubenförmige Blütenstand, der das Laub weit an Höhe überragt, bringt relativ kleine Blüten hervor, häufig in weißer Farbe. Eine Goodyera-Orchidee ist auch bei uns beheimatet. Das Kriechende Netzblatt (Goodyera repens) kommt in einigen höheren Lagen Deutschlands und in der Schweiz vor.
Juwelorchideen pflegen
Die Exoten bevorzugen ganzjährig Zimmertemperatur, während des Winters kann es etwas kühler sein. Düngungen im vierwöchigen Abstand sind nur im Frühjahr und Sommer nötig. Da es sich meist um Pflanzen handelt, die in der Erde wurzeln, ist grobstrukturierte Orchideenerde nicht geeignet. Stattdessen kommt herkömmliche Blumenerde infrage oder eine Mischung aus beiden Substraten, eventuell für eine besseren Durchlässigkeit noch mit Sand vermischt. Juwelorchideen mögen keine pralle Sonne. Regelmäßiges Einnebeln kommt dem Wunsch nach einer höheren Luftfeuchte entgegen. Die Vermehrung gelingt mit Ausläufern oder Stecklingen überaus einfach.
Orchideengattung Macodes
Als Orchideengattung umfasst Macodes elf Arten, von denen in der Regel nur Macodes pelota käuflich erworben werden kann. Das krautige Orchideengewächs mit rundlichen Blättern, die nach oben und unten spitz zulaufen, wächst in südöstlichen Regionen Asiens. Die Aderung des Laubes sieht wie ein feingesponnenes Netz aus silber- und goldfarbenen Fäden aus, das über die hell- bis dunkelgrünen Blattoberseiten gespannt wurde. Der Rest der Pflanze präsentiert sich in einem rötlichen Ton. In Zimmerkultur gedeiht Macodes pelota am besten, wenn das durchlässige Substrat gleichmäßig feucht gehalten wird.
Ludisia discolor
Blattorchidee mit auffälligen Laub
Die Orchideengattung Ludisia berücksichtigt lediglich eine einzige Art, die sich mit weißen Blüten schmückt. Züchtungen brachten diverse Kulturpflanzensorten hervor. Ludisia discolor ist auch unter dem Namen Blutständel geläufig. Das in China, Sumatra, Indien und auf den Philippinen heimische Gewächs macht der Bezeichnung Juwelorchidee alle Ehre. Die hellen Längszeichnungen auf dem olivgrünem Laub, die weiß, gelblich oder rosafarben ausfallen, reflektieren bei direkter Anstrahlung einen silbrigen Schimmer. Ein samtiger Überzug weitet den Glanzeffekt auf die gesamte Blattoberseite aus. Rückseiten, Sprossachsen und Blattstiele sind dagegen glatt und rötlich-braun. Das Substrat sollte etwas antrocknen, bis eine erneute Wässerung mit kalkarmem Regenwasser erfolgt.
Weniger bekannt sind Anoectochilus, Hetaeria, Anoectochilus, Odontochilus und eine Reihe weiterer Orchideengattungen, die den Juwelorchideen angehören.