Bletilla / Japan-Orchideen

Von den etwa 1000 Orchideen-Gattungen weltweit, haben fast ein Drittel davon ihren Ursprung in Asien. Die wenigen, die bei uns wild wachsen, stehen nach der Bundesartenschutzverordnung unter strengem Schutz. Intensive Waldbewirtschaftung und die Entwässerung von Feuchtwiesen und Sumpflandschaften, um mehr Acker- und Weideflächen zu gewinnen, schrumpfte den Lebensraum für Wald- und Wiesenorchideen auf ein Minimum ein. Knabenkraut- und Frauenschuh-Gewächse wurden zur Rarität. Weil die Nachfrage nach Orchideen, auch für den Garten, stetig wuchs, begannen moderne Aufzuchtunternehmen mit der Vermehrung exotischer Arten. Inzwischen bieten Gärtnereien und Pflanzenversandbetriebe eine Reihe terrestrisch wachsender Orchideen für den Freilandanbau an. Eine dieser Gattungen trägt den wissenschaftlichen Namen Bletilla und ist in Japan, Korea, Myanmar und im Süden Chinas beheimatet.

Wie sehen Japan-Orchideen aus?

Es sind die grazilen Blüten in harmonischen Farbtönen, die zum Kauf anregen. Das Farbenspektrum reicht von Weiß über Gelb, Rosa, Zart- und Dunkelviolett bis Blau. Unterirdische, knollenartige Rhizome, die als Nährstoff- und Wasserspeicher dienen, bilden die Basis für Wurzeln und Sprossachsen. Ab April bringen die Pflanzen schmale, gefältelte Blätter hervor. Dieses etwa 30-40 cm hoch wachsende Laub wird bis zum späten Frühling von den knospenbildenden Trieben überragt. Ein Blütenstiel entwickelt bis zu sieben Blüten. Fünf nicht miteinander verwachsene, relativ schmale Blütenblätter sehen nahezu identisch aus. In ihrer Mitte befindet sich eine große, hervortretende Lippe. Die Blüte hält für gewöhnlich von Mai bis Juni/Juli und eventuell noch länger. Unter guten Bedingen breiten sich Japan-Orchideen im Laufe der Zeit über Wurzelausläufer im Blumenbeet aus.

Bletilla Arten

Gelegentlich tragen Japan-Orchideen die Namen Garten-Orchideen, China-Orchideen oder Gestreifte Hyazinthenorchis. Bislang sind 5 Vertreter dieser Gattung bekannt: Bletilla striata, Bletilla chartacea, Bletilla foliosa, Bletilla formosana und Bletilla ochracea. In aller Regel handelt es sich um Bletilla striata, wenn Japan-Orchideen angeboten werden. Sie gelten als blühfreudig und relativ einfach in ihrer Kultur im heimischen Garten.

Geeignete Standorte für Japan-Orchideen

An einem halbschattigen Platz fühlt sich Bletilla am wohlsten. Die Gewächse verlangen zwar nach Helligkeit, doch intensive Mittagssonne wäre dann doch zu viel des Guten. Ein humusreicher Boden kann Feuchtigkeit binden und stellt die Versorgung mit Nährstoffen sicher. Das Erdreich sollte zudem locker sein, damit ein Überschuss an Wasser versichern kann. Staunässe führt zu Wurzelfäule. Etwas eingearbeiteter Sand macht schwere Böden leichter. Kalk wird nicht vertragen.

Pflege der Bletilla-Orchideen

Das Substrat, in dem Japan-Orchideen wachsen, sollte niemals komplett austrocknen. Deshalb reichen während der sonnenreichen Monate die natürlichen Niederschläge nicht aus. Die Gewächse sind auf zusätzliche Nässe in der Form von weichem Regenwasser angewiesen, sobald die oberste Schicht abgetrocknet ist. Japan-Orchideen reagieren sehr empfindlich auf Salz. Flüssiger Orchideen-Dünger ist insofern nur sehr sparsam zu verwenden. Ein humusreicher und mit Kompost versetzter Boden macht das Düngen überflüssig.

Wie überwintern

Im Herbst werden die Blätter gelb und die Pflanze zieht sich ins Erdreich zurück. Es bedarf eine Kälteperiode, damit Bletilla in der folgenden Saison wieder wächst und blüht. Doch die Frosttoleranz ist nur bedingt. Das Rhizom im Boden mit einer Schicht Herbstlaub oder Rindenmulch abdecken, schützt vor höheren Minusgraden. In rauen Gegenden empfiehlt sich die Überwinterung in einem Topf bei etwa 5°C im Keller oder in der Garage.