Meine Orchidee ist verblüht - Anleitung und was tun?

Während der Blühsaison sind Orchideen eine wahre Augenweide. Jeder Betrachter fühlt sich von ihrem Anblick wie magisch angezogen. Orchideenblüten begeistern mit entzückenden Farben und bizarren Formen. Auch wenn die üppige Pracht meist recht lange hält, neigt sich die Blütenparade irgendwann ihrem Ende zu. Nach und nach nehmen alle Blüten eine bräunliche Färbung an und vertrocknen.

verblühte Orchidee
Das kennen sie vermutlich - eine verblühte Orchidee

Ein Fall für die Mülltonne?

Leider fällt die eine oder andere Orchidee nach ihrer Blütezeit der Entsorgung zum Opfer. Haben sich die Gewächse floral verausgabt und legen nun eine Zeit der Muße ein, landet so manches Exemplar in der Mülltonne. Dabei steckt in jeder Orchidee das Potenzial für zahlreiche weitere Intervalle voller Blütenzauber. Es ist nur etwas Geduld nötig, bis erneut Blütentriebe hervorsprießen. In der Zwischenzeit schmückt sich die Pflanze mit ihren Laubblättern und erfüllt zumindest die Aufgabe eines Raumbegrüners. Deshalb besser nicht vorschnell handeln und die abgeblühte Orchidee auf keinen Fall als Wegwerfartikel betrachten.

Warum brauchen Orchideen eine Ruhephase?

Die Entfaltung einer spektakulären Blütenpracht beansprucht jede Menge Energie. So wie wir Menschen, brauchen Orchideen nach hohem Kraftaufwand ebenfalls etwas Zeit zur Regeneration, um für weitere Höchstleistungen gewappnet zu sein. Ohne Wachstumsstopp bildet die Pflanze in der Folgezeit zwar Blätter aus, doch es kommt zu keinen frischen Blütenrispen. Den faszinierenden Gewächsen sei deshalb eine gebührende Erholung gegönnt. Die Auszeit liegt nicht zwangsweise im Winter, sondern variiert je nach Gattung.

Orchideen mit ausgeprägtem Wachstums- und Ruhe-Rhythmus:

Bei anderen Arten ist eventuell Durchkultivierung möglich, wobei eine kurze Verschnaufpause nach der Blüte in aller Regel positiv aufgenommen wird.

Verblühte Orchideen pflegen - So geht´s!

Wenn sich die Orchidee eine Auszeit nimmt, braucht sie weniger Aufmerksamkeit. Aber komplett auf Zuwendung verzichten wäre der falsche Weg. Welke Blüten sollten nicht abgezupft werden, denn die Pflanze holt sich aus ihnen Chlorophyll und andere Stoffe zurück. Am besten warten, bis sich die schrumpelig gewordenen Blüten von alleine lösen. Kahle, braune und vollständig vertrocknete Blütenstängel können entfernt werden. Der Schnitt erfolgt idealerweise möglichst weit unten am Ansatz. Existiert ein grüner Bereich, besteht die Möglichkeit, dass ein noch intakter Knoten erneut ausschlägt. Die Schere setzt dann über der grünen Färbung an.

Anforderungen, die eine Orchidee während ihrer Auszeit stellt:

  1. ein etwas kühlerer Stand
  2. keine Zugluft
  3. längere Gieß- bzw. Tunkabstände
  4. nicht düngen
  5. weiterhin genug Helligkeit (keine pralle Sonne)
  6. ab und zu einnebeln

Wann blüht die Orchidee wieder?

Je nach Gattung fällt die Dauer der blütenlosen Phase anders aus und kann von wenigen Wochen bis mehrere Monate betragen. Es gibt auch Orchideensorten, die sofort nach dem Abblühen neue Blütentriebe hervorbringen.

Neuer Austrieb - Was nun?

Sobald sich ein frischer Blütentrieb zeigt, startet die neue Blühsaison. Jetzt möchte die Orchidee eine etwas wärmere Umgebung. Gleichzeitig erhöht sich ihr Bedarf an Nährstoffen. Wasser- und Düngergaben sollten nun wieder im normalen Rhythmus stattfinden. Um die geforderte Luftfeuchtigkeit zu erreichen, empfiehlt sich tägliches Einnebeln mit kalkfreiem Wasser in Zimmertemperatur. Der Übergang von Ruhe- auf Blühzeit stellt zudem eine gute Gelegenheit zum Umtopfen dar.