Orchideen auf der Fensterbank ?
So wird's gemacht: Tipps, Pflege, Temperatur
Es ist noch gar nicht so lange her, als Experten an einer erfolgreichen Kultivierung
von Orchideen auf der Fensterbank zweifelten.
Im Laufe der vergangenen dreißig Jahre
hat sich jedoch gezeigt, dass die wunderschönen Exoten sogar sehr gut an einem Platz
am Fenster gedeihen, solange ein paar Regeln beachtet werden. Orchideen waren zum
größten Teil in tropischen Regenwäldern zuhause.
Ein ähnlich feuchter Lebensraum lässt sich bei der Zimmerkultur nicht nachahmen, zumal Bauphysiker vor einer zu hohen Feuchte in der Wohnung warnen. Ein überschwänglicher Wasserdampfgehalt in der Raumluft führt zu Schimmelschäden an Decken und Wänden.
Orchideenvitrinen bieten ein optimales Klima
In einem gläsernen Schaukasten bleibt die Feuchte im direkten Umfeld der Gewächse erhalten. Der Handel bietet dekorative Pflanzenvitrinen an, auch für Fensterbänke passend. In kleinerer Ausführung ist das heimelige Refugium allerdings ausschließlich Miniorchideen vorbehalten. Am Fenster wird keine Innenbeleuchtung benötigt. Wichtig ist dagegen eine ausreichende Lüftung, um im Innern Schimmelbildung vorzubeugen. Orchideenvitrinen sind meist mit Lüftungsschlitzen versehen. Eventuell ist darüber hinaus gelegentliches Öffnen nötig, um eine höhere Luftumwälzung zu erreichen. Mit automatischer Belüftung geht die Frischluftzufuhr von alleine vonstatten.
Orchideen auf der Fensterbank regelmäßig einnebeln
Die exotischen Gewächse fühlen sich auch ohne Glasvitrine auf der Fensterbank wohl, wenn sie einmal täglich mit zimmerwarmem Wasser eingenebelt werden. Es reicht, wenn Blätter und Luftwurzeln einen leichten Feuchtigkeitsschleier erhalten. Übermäßiges Besprühen, so dass Wasser von den Blättern tropft, wäre zu viel des Guten. Die Blüten kommen ohne Vernebelung aus. Das Badezimmer, in dem während des Duschens und Badens eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, eignet sich insbesondere als Aufenthaltsort für Orchideen. Sollte am Badefenster noch ein freier Platz vorhanden sein, freut sich eine Orchidee auf nahezu perfekte Bedingungen.
Orchideen auf der Fensterbank keiner direkten Sonne aussetzen
In ihrer Heimat kannten Orchideen nur diffuses Licht. Das Blätterdach der
hohen Bäume schirmte die Sonnenstrahlen zum größten Teil ab. Auf der Fensterbank
sollte die Sonne deshalb auch nicht ungefiltert auf die Gewächse scheinen.
Morgen- und Abendsonne wird in der Regel noch vertragen. Aber die Mittagshitze im
Hochsommer führt auf den Blättern zu regelrechten Verbrennungen. Dunkle Flecken
auf dem Laub sind typische
Sonnenbrandschäden.
Idealerweise zeigt das
Orchideenfenster nach Osten oder Westen, um die pralle Mittagssonne zu umgehen.
Selbst ein Nordfenster ohne Sonnenbescheinung lässt sich sehr gut für die Kultivierung
von Orchideen nutzen. Gibt es zur Südausrichtung keine Alternative, verhindert
ein dicht vor der Scheibe angebrachter Plisseevorhang eine direkte Sonneneinstrahlung.
Auf Behaglichkeit achten, damit Orchideen auf der Fensterbank nicht frieren
Die aus wärmeren Gefilden stammenden Gewächse reagieren sehr kälteempfindlich, wenn das Thermometer unter 16° C fällt. Ein ungeheiztes Treppenhaus eignet sich deshalb nicht als Unterkunft, weil es dort im Winter relativ kühl wird. Am wohlsten fühlen sich die tropischen Gewächse bei Zimmerwärme zwischen 18° C und 24° C. Nachts darf die Temperatur leicht absinken, sollte aber wiederum mindestens 16° C betragen.
Orchideen im Sommer draußen halten
Im Sommer bietet sich neben der Fensterbank auch die Alternative an, diese draußen zu halten. Wissenswertes und Tipps hierzu finden Sie hier.