Orchideenerde - Meine Tipps

Orchideenerde
Bezaubernd schön wirken blühende Orchideen auf der Fensterbank. Ihre eindrucksvolle Erscheinung lässt auf Anhieb eine fremdländische Herkunft erahnen. Auch wenn sich die Gewächse bei uns inzwischen gut eingelebt haben, bleiben sie Exoten, die ihre Eigenarten beibehielten, auch bezüglich ihres Standortes und der Orchideenerde. Die meisten Arten waren in ihrer Heimat auf Bäumen in luftiger Umgebung zuhause. Die Wurzeln dienten dort unter anderem zum Festkrallen an Ästen und Zweigen. Ansonsten konnten sie sich frei entfalten. Ein fester Stand in herkömmlicher Blumenerde ist ihnen nicht vertraut. In normalem Substrat würden die Wurzeln sogar faulen, weil es ihnen dort an der nötigen Luftzufuhr mangelt.

Orchideensubstrat als Alternative

Ein Platz auf einem Tropenbaum lässt sich im Wohnzimmer nicht verwirklichen, deshalb wurde für die Gewächse von Fachleuten eine spezielle Orchideenerde entwickelt. Es handelt sich um grobe Pinienrindenstücke, die mit Torf, kohlensaurem Kalk und Dünger angereichert sind. Auf diese Weise verbleiben im Orchideensubstrat noch ausreichend Luftzwischenräume, damit die Wurzeln atmen können. Während andere Pflanzen die Nahrung über Haarwurzeln aus dem Erdreich aufnehmen, versorgen sich Orchideen an ihrem Naturstandort über ihre Wurzeln mit Nährstoffen aus dem Regen und aus der Luft. Das Wasser perlt nach einem Regenguss komplett von den Pflanzen und den Wurzeln ab. Staunässe wird aus diesem Grund ebenfalls nicht vertragen. Am besten werden Orchideen in regelmäßigen Intervallen in Wasser getunkt. Das Orchideensubstrat sollte sich dabei vollsaugen. Anschließend muss das Wasser gut abtropfen, damit die Wurzeln nicht in einem nassen Umfeld bleiben. Im Regenwald waren sie das nicht gewohnt.

Auf Qualität achten!

Orchideenerde wird von mehreren Herstellern angeboten. Ein Vergleich zeigt, dass es große Qualitätsunterschiede gibt. Während das eine Orchideensubstrat tatsächlich aus groben Rindenstücken besteht, ist ein anderes eher ein Gemisch aus Torf und krümeligem und schon fast zerrottetem Rindenmulch. Es kommt sogar vor, dass sich bereits Trauermücken eingenistet haben. Eine solche Orchideenerde ist für die exotischen Gewächse nicht geeignet. Die Rindenstücke sind zwar einerseits für die Wasserspeicherung verantwortlich, andererseits dürfen sie die Wurzeln nicht zu sehr einengen. Es sollte sich deshalb tatsächlich um etwas größere Borkenbrocken handeln und nicht um winzige Brösel, deren Beschaffenheit eher normaler Erde gleicht. Beim Kauf von Orchideenerde empfiehlt es sich, ein strukturstabiles Qualitätsprodukt einer minderwertigen Ware vorzuziehen.

Orchideenerde selbst herstellen?

Orchideensubstrat lässt sich auch selbst zusammenstellen, wobei Pinienrinde oder zumindest Kieferrinde die erste Wahl bedeutet. Als Zusatz eignen sich Blähtonkugeln, Nussschalen, Holzwolle sowie Styropor- und Korkstücke. Weil Holzkohle eine desinfizierende Wirkung besitzt, können zur Orchideenerde auch noch kleinere Holzkohlenbrocken beigemengt werden. Rinde dient zahlreichen Würmern und Insekten als Lebensraum. Aus der Natur eingesammelte Rindenstücke sind deshalb oftmals mit tierischen Untermietern bestückt, die natürlich entfernt werden müssen, damit sie später nicht über die Orchideen herfallen. Wahrscheinlich stellt der Kauf von fertigem Orchideensubstrat die bessere Lösung dar, insbesondere für Anfänger, denen eigene Erfahrungswerte fehlen.