Wollläuse bei Orchideen - was tun?
Weltweit existieren etwa tausend verschiedene Wolllausarten, weshalb sich die auch an Orchideen auftretenden Schädlinge bezüglich ihres Aussehens stark unterscheiden können. Erkennbar sind die Vertreter aus der Familie der Schmierläuse an den weißen Wachsgespinsten, die wegen ihrer Dichte an Wollfäden erinnern. Dieses Merkmal brachte den Schädlingen den gebräuchlichen Namen Wollläuse ein, obwohl sie eigentlich Schmierläuse heißen. Der haarige Mantel dient als Schutz vor Fressfeinden und zur Eiablage.
Die Überlebensstrategien der Wollläuse
Wollläuse schädigen die Orchideen, indem sie ihnen Pflanzensaft aussaugen. Befallene Gewächse werden dadurch stark geschwächt, was zu Verfärbungen der Blätter führt. Die Läuse können zudem Sekrete produzieren, die veränderte biochemischen Prozesse in den Pflanzen auslösen, die den Schmarotzern dienen. Schmierlausweibchen bevorzugen zur Eiablage schwer zugängliche Stellen wie Blattachseln und das Substrat.
Wollläuse an Orchideen bekämpfen
Der Handel bietet chemische Mittel in Spraydosen zur Wolllausvernichtung an. Weil diese Produkte teilweise Öl enthalten, das die Poren der Blätter verklebt, kann der Einsatz an Orchideen problematisch sein. Beim Kauf sollte deshalb auf ölfreie Fabrikate geachtet werden. Pflanzen atmen ohne Helligkeit weniger, deshalb vertragen die Pflanzen das Aufsprühen besser, wenn sie danach für 2 bis 3 Tage an einen dunkleren Ort gebracht werden. Eine Isolation der betroffenen Orchideen ist ohnehin sinnvoll. Bei der Anwendung von chemischen Mitteln sind unbedingt die Vorsichtsmaßnahmen des Herstellers zu beachten.
Hausmittel gegen Wollläuse
Mit Spiritus lässt sich das Aufweichen der Läusehaut erreichen, weshalb sich das Aufpinseln eines Gemischs aus jeweils 10 ml Brennspiritus und Spülmittel sowie einem Liter Wasser zur Wolllausvernichtung gut eignet. Schonender ist jedoch das halbstündige Eintauchen der kompletten Pflanze in lauwarmes Wasser, dem ein paar Spritzer Spülmittel zugefügt wurde, damit die Oberflächenspannung aufgehoben wird. Um das Überleben von Läusen und ihren Eiern im Substrat zu verhindert, muss dieses entweder komplett ausgetauscht oder in Wasser abgekocht werden. Eine Alternative wäre der Einsatz von Australischen Marienkäfern, die Schmierläuse mit Genuss verspeisen.