Duftende Orchideen

Mit allen Sinnen erleben lenkt die Aufmerksamkeit ganz und gar in die Gegenwart. Nur hier und jetzt lassen sich intensive Glücksmomente verspüren. Duft-Orchideen erfüllen zwei Wahrnehmungen. Ihre Blüten begeistern das Auge mit exzellenten Farben und attraktiven Formen. Gleichzeitig bieten sie der Nase ein betörendes Dufterlebnis. Ähnlich wie bei Rosen, legten die Züchter in der Vergangenheit den Schwerpunkt auf die optische Wirkung. Der Duft der Blüten nahm indessen eine nebensächliche Rolle ein. Ästhetische Blüten kamen nach Meinung der Floristen dem Wunsch der Kunden am nächsten. Doch weit gefehlt. Der Impuls, die Nase an eine Blüte zu führen, um ihren Duft zu erschnuppern, steckt fast in jedem von uns. Leider kommt das menschliche Riechorgan bei den meisten Orchideen-Hybriden nicht auf seine Kosten.

Weshalb duften Blüten?

Pflanzen sind, im Kontrast zu tierischen und menschlichen Lebewesen, an ihren Lebensraum gebunden. Dort, wo sie sich verwurzelt haben, können sie nicht weg. Um den Artbestand zu sichern, müssen sie dem Wind vertrauen oder Insekten anlocken. Damit die fliegenden Bestäuber ausgereifte Blüten finden, setzen sich Gewächse mit leuchtenden Farben in Szene oder verströmen ein verführerisches Aroma. Der zuckerhaltige Nektar stillt den Hunger der Insekten. Ganz nebenbei leisten Biene, Wespe & Co. ihren Beitrag zur Befruchtung der Pflanze. Im Vergleich mit Multi-Hybriden, die durch zahlreiche Kreuzungen diverser Arten entstanden, besitzen Duft-Orchideen einen Großteil ihrer unverfälschten Eigenschaften.

Odeurs unter den Phalaenopsis Orchideen

Je ursprünglicher ein Gewächs, umso mehr Duftzellen sind noch vorhanden. Orchideen Naturformen belegen deshalb in Sachen Duft die vorderen Ränge. Selbst bei den Phalaenopsis Orchideen umfasst das hiesige Angebot einige Arten, die sich ihr Blütenbouquet bewahrten. Diese auserlesenen Exemplare sind jedoch weder im Discounter noch im Baumarkt erhältlich. Wer eine Duft-Orchidee sein Eigen nennen möchte, sollte sich an qualifizierte Pflanzenfachhändler oder fachkundige Gärtnereien wenden. Orchideen Naturformen haben ihren Preis. Seltene Arten kosten 70 Euro und mehr.

Eine kleine Auswahl herrlich duftender Orchideen der Gattung Phalaenopsis:

Phalaenopsis corningiana

Aus Borneo stammt die Orchidee mit etwa 5 cm großen Blüten in höchst interessanter Musterung. Auf hellgelbem Grund sitzen kleine, rubinrote Kleckse, manche in rechteckiger Form, andere laufen ineinander. Phalaenopsis corningiana blüht vorwiegend im Frühjahr. Dann breitet sich in der Nähe der Pflanze ein kräftiges Zimt-Aroma aus. Corningiana und andere Naturformen benötigen mindestens zwei Jahre, bis sie sich an einem neuen Platz etabliert haben. Auf zu viel Sonneneinstrahlung reagieren sie höchst empfindlich.

Phalaenopsis bellina

Grundlegende Orchideen-Kenntnisse sollten vorhanden sein, damit die Zimmerkultur von Phalaenopsis bellina gelingt. Warm und hell, aber keine direkte Sonne, kommt den Bedürfnissen der Orchideenart am nächsten. Komplett ausgetrocknetes Substrat wird nicht vertragen. Deshalb täglich die Feuchtigkeit kontrollieren und bei Bedarf wässern oder tunken. Die hellgelben und pinkfarbenen Blüten treiben häufig an den gleichen Trieben aus. Insofern wird der Griff zur Schere kaum nötig. Der Duft blühender Gewächse ähnelt dem von Zitronen.

Phalaenopsis violacea

Die Naturform aus den tropisch feuchten Wäldern Indonesiens und Malaysias, überrascht den Orchideenfreund mit einem würzigen Duft und einer Vielzahl an Blütenfarben. Die Schattierungen reichen von Weiß, Gelb, Rosa, Pink bis Blau und Lila, teils in kräftigen Tönen, teils in zarten Nuancen oder mehrere an einer Blüte vereint. Warme und eher schattige Plätze zählen zu den bevorzugten Refugien der Phalaenopsis violacea. Die Blütezeit fällt für gewöhnlich in die Sommermonate.

Weitere Duft-Orchideen-Gattungen

Maxillaria

Der deutsche Name Kokosorchidee verrät, wonach die Blüten der Maxillaria-Orchidee duften. Alternative Begriffe wie Tigerorchidee, Spinnenorchidee und Flammenorchidee lassen erahnen, mit welchem variablen Erscheinungsbild Maxillaria aufwartet.

Coelogyne

Aus dem Umland des Himalayagebirges kommende Orchideen favorisieren einen kühleren Stand (15-21°C). Bei guter Pflege schmückt sich Coelogyne von Januar bis März mit überschwänglichen, weißen Blütenrispen, die geruchsmäßig an Bananen erinnern.

Aeridis

Lange, traubenförmige Blütenstände der Fächerschwanzorchideen erzeugen einen frischen, süßlich-zitronigen Duft. Etwas kleinere Einzelblüten setzen sich aus weißen und pink- bis violettfarbenen Blütenblättern zusammen. Gelegentlich kommen noch Gelbtöne hinzu.