Begonien Pflanzen - richtige Pflege und Standort

In der biologischen Systematik werden Begonien zur Familie der Schiefblattgewächse, zur Ordnung der Kürbisartigen und zur Klasse der Bedecktsamer gezählt. Mit 1400 bis 1500 Erscheinungsformen sind Begonien eine der artenreichsten Pflanzengattungen unserer Erde. Die Namensgebung geht auf den französischen Marineoffizier Michel Bégon (1638-1710) zurück, der während seiner Zeit als Generalgouverneur auf Haiti den Missionar und Pflanzenkundler Charles Plumier (1646-1704) bei seiner botanischen Arbeit tatkräftig unterstützte. Die attraktiven Blumen, die unentwegt Blüten hervorbringen, stießen auf das Interesse der beiden Pflanzenliebhaber.

Heimat und Verbreitung

Begonien haben ihren Ursprung in tropischen und subtropischen Regionen mit viel Feuchtigkeit. Blattbegonien kommen aus Indien. Die meisten Arten stammen jedoch aus den Regenwäldern Südamerikas. Dort fühlen sich die Gewächse im lichten Schatten unter Bäumen am wohlsten. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wuchsen die ersten Begonien in Europa, wo sie mit ihrer Blühfreude Aufsehen erregten. Züchter brachten im Laufe der Zeit eine Fülle an Kreuzungen hervor. Nur sehr wenige andere Pflanzengattungen können hinsichtlich ihrer Vielfalt mit Begonien konkurrieren.

Foto einer hängenden Begonie
Eine hängende Begonie ist ein schöner Blickfang

Pflanzenbeschreibung

Asymmetrische Blattspreiten stellen das typische Merkmal von Begonien dar. Die "schiefen Blätter" sind am Rand entweder unregelmäßig gesägt oder glatt. Einige Sorten bilden Knollen, manche besitzen Faserwurzeln und andere verfügen über ein unterirdisches Sprossachsensystem. Je nach Art stehen die Stängel aufrecht, kriechen am Boden oder hängen herab. Das Farbenspiel der Blüten reicht von Weiß und Gelb über Orange bis zu Rosa und Rot, bisweilen mit gefransten und gefüllten Blüten oder farblich abgesetztem Saum. Lediglich Blautöne kommen bei Begonien nicht vor. Als echte Hingucker gelten Schmuckblatt-Begonien mit Adern in Kontrastfarbe oder anderen wunderschönen Zeichnungen auf den Blättern.

Details einer Begonien Blüte
Farbenprächtige Blüten einer Begonie

Begonien als Begleitpflanzen für Orchideen

Intensive Sonnenbestrahlung führt zum Verbrennen des fleischigen Laubs. Schiefblattgewäche mögen auch keine zu trockene Luft. Ist der Standort zu dunkel, verblassen die Blätter und die Stängel werden unnatürlich lang. Weil Begonien ähnliche Umgebungsbedingungen wie Orchideen bevorzugen, passen die beiden Pflanzengattungen hervorragend zusammen. Das Substrat für Begonien sollte humusreich und leicht sauer sein. Deshalb empfiehlt sich kalkfreies Regenwasser zum Gießen. Schiefblattgewächse eignen sich zur Wohnungs- und Freilandkultur gleichermaßen. Wegen ihrer Kälteempfindlichkeit benötigen im Garten wachsende Begonien ein Winterquartier mit einer Temperatur von etwa 10°C.

Rote Begonien im Topf
Bild einer stehenden Begonie

Besonderheiten

Weil Begonien den Halbschatten favorisieren, gedeihen sie in der Wohnung an einem Nordfenster am besten. Das Entfernen von verwelkten Blüten und gelben Blättern fördert das Wachstum, regt die Knospenbildung an und beugt Krankheiten vor. Begonien dürfen niemals komplett austrocknen, sie sollten auch nicht zu stark gewässert werden, sonst besteht Fäulnisgefahr. Die Vermehrung von Zimmerbegonien gelingt per Kopfstecklinge relativ einfach. Als Alternative kommt noch die Pflanzen- bzw. Knollenteilung in Betracht.