Wurzelfäule bei meinen Orchideen - was nun?

Wenn Orchideen kümmerlich dahinvegetieren, kann Wurzelfäule der Auslöser sein. Schlaff gewordenes Laub wird in der Regel durch Wassermangel hervorgerufen. Auch wenn es paradox klingt, zu viel Wasser bringt Orchideen unter Umständen ebenso zum Austrocknen wie fehlende Feuchtigkeit. Fortwährende Staunässe führt zu Wurzelfäule. Die Wurzeln sind in diesem Zustand nicht mehr zum Transport von Wasser in der Lage. Betroffene Orchideen gehen ein, weil in den Pflanzenzellen kein Wasser und keine Nährstoffe mehr ankommen.

Wie Wurzelfäule bei Orchideen entsteht

Länger anhaltender nasser Stand bekommt keiner Orchidee. Die Wurzel reagieren überaus empfindlich auf ein Übermaß an Wasser. Darüber hinaus begünstigt altes, bereits zerfallenes Orchideensubstrat das Faulen der Wurzeln, weil keine luftigen Zwischenräume mehr bestehen. Häufiges Gießen verursacht im Wurzelbereich eine viel zu nasse Umgebung, was nicht den natürlichen Bedingungen der Gewächse entspricht. In den heimischen Gefilden bevorzugen die meisten Orchideen einen Platz auf einem Baum oder einem anderen großen Gewächs. In luftiger Höhe sammelt sich kein Wasser an. Nach jedem kräftigen Regenguss sickert der Niederschlag innerhalb kurzer Zeit herab bis zum Erdboden. Staunässe ist Orchideen somit in keinster Weise vertraut. In einem zu feuchten Milieu setzt bei Orchideenwurzeln eine baldige Fäulins ein.

Wurzelfäule bei Orchideen erkennen

Gesunde Orchideenwurzeln verfügen über eine grün-gräuliche Färbung. Bei Feuchtigkeit wandelt sich der Farbton sogar in ein recht intensives Grün. Faulende Wurzeln sind stattdessen bräunlich bis schwarz. Ein weiteres Indiz stellt die Beschaffenheit dar. Die Wurzeln einer kräftigen Pflanze fühlen sich prall an. Kränkliche unterirdische Pflanzenteile besitzen dagegen eine weiche und schmierige Konsistenz. Mit Hilfe von transparenten Orchideentöpfe lässt sich die Diagnose Wurzelfäule oftmals ohne vorheriges Austopfen stellen. Der Verdacht bestätigt sich spätestens nach dem Herausnehmen der Pflanze aus dem Substrat.

Soforthilfe für Orchdeen mit Wurzelfäule

An Wurzelfäule leidende Gewächse müssen umgehend aus ihrem sumpfigen Lebensbereich befreit werden. Die Chance auf eine Rettung hängt unter anderem vom Fortschritt der Erkrankung ab. Noch an den Wurzeln haftende Erde sollte komplett abgeschüttelt werden.
Des Weiteren sind sämtliche verfaulten oder eingetrockneten Wurzelteile zu entfernen. Das Abschneiden erfolgt im Idealfall mit einer sauberen, am besten sogar desinfizierten Schere, um das Übertragen von Keimen zu verhindern. Ein scharfes Schneidwerkzeug, gegebenenfalls ein Messer, ermöglicht gezielt angesetzte Schnitte. Ansonsten besteht die Gefahr von unnötigen Verletzungen.
Beim Eintopfen in frische Rindenstücke empfiehlt es sich, möglichst viele Luftwurzeln in den Topf zu bekommen. Ihnen obliegt in der Folgezeit die Aufgabe, für die normalerweise die Saugwurzeln zuständig sind. Nach dem Rückschnitt fehlt ein Teil der Wurzeln, was die Wasserversorgung stark einschränkt. Deshalb müssen die Luftwurzeln einspringen. Zu kurze Exemplare, die nicht in den Topf geleitet werden können, sollten ab sofort tägliche Einnebelungen erhalten, damit auch sie reichlich Feuchtigkeit aufnehmen.
Um Wurzelfäule auf Dauer zu verbannen, raten Experten zu Wasserbädern im ein- oder zweiwöchigen Abstand. Tropft das Wasser nach dem Eintunken immer gut ab, stehen die Wurzeln nie mehr im Nassen. Das nächste Bad findet erst statt, wenn die oberste Substratschicht abgetrocknet ist.