Schneckenfraß an Orchideen und Pflanzen

Orchideen sind Gaumenfreuden für Schnecken

Sobald eine Orchidee im Freien steht, finden sich garantiert innerhalb kurzer Zeit Schnecken ein. Direkt auf dem Boden abgestellt, bedarf es keines großen Aufwands, bis eine Schnecken ihr ersehntes Ziel erreicht. Entweder kriecht sie am Topf hoch oder die langen Orchideenblätter hängen weit herab und das köstliche Mahl kann sofort beginnen.

Haben Schnecken erst einmal einen Orchideentopf erobert, leben sie dort wie die Maden im Speck. Tagsüber verbergen sie sich unter dem Orchideenlaub oder sie nutzen das grob strukturierte Substrat als Versteck. Manchmal machen sie es sich im Übertopf gemütlich. Die Nächte arten in wahre Fressorgien aus. Schnecken verfügen über Raspelzungen. Damit nagen sie zuerst die Blattränder an und arbeiten sich immer weiter vor.

Spanische Wegschnecken sind meist die Übeltäter

Ein schattiger Platz empfiehlt sich auch für Orchideen im Freien. Da Schnecken der Sonne aus dem Weg gehen, damit sie nicht austrocknen, kommt es unweigerlich zum Kontakt. Es sind aber nicht die Gehäuseschnecken, die den Orchideen Schaden zufügen. Schnirkelschnecken mit Häuschen, zu denen die Weinberg- und Bänderschnecken zählen, ernähren sich hauptsächlich von Moos und bereits abgestorbenen Pflanzenteilen. Nacktschnecken fallen dagegen über noch intakte Gewächse her, allen voran die Spanische Wegschnecke, die schon alleine wegen ihrer Größe Unmengen verzehrt.

Schneckenfrass bei einer Orchidee
Hier war eine Schnecke am Werk!

Schneckenfraß an Orchideen verhindern

Stehen die Orchideen erhöht, auf einer Bank oder einem Tisch, müssen die Schnecken eine viel längere Strecke zurücklegen, bis sie an die Pflanzen gelangen. Idealerweise werden die Tischbeine, zumindest stellenweise, mit einem rauen Material, wie Sackleinen oder Schmirgelpapier, umspannt. Schnecken verabscheuen raue Untergründe, weil sie beim Darüberkriechen besonders viel Schleim benötigen. Diese schmierige Masse dient als Gleitgel zum Vorwärtskommen. Die Herstellung des Schleims ist für jede Schnecke eine mühevolle Arbeit, deshalb geht sie wohlüberlegt mit ihm um. Bei rauen Untergründen existiert das Risiko, dass die Schnecke mehr Schleim verbraucht, als sie auf die Schnelle nachproduzieren kann. Die Folge: Die Schnecke verendet aufgrund von Feuchtigkeitsmangel.

Weitere Maßnahmen, die Schnecken abhalten

Orchideen in Hängeampeln sind für Schnecken unerreichbar. An einem Baum befestigt, schützt das sommerliche Blätterdach vor zu viel Sonne. Der Stand auf einem mit feinem Sand gefüllten Tablett bewahrt ebenfalls vor Schneckenfraß. Trockener Sand erfordert wiederum ein Höchstmaß an Schleim, weshalb ihn Schnecken meiden. Es besteht auch noch die Möglichkeit, Schalen mit Wasser zu füllen und den Orchideen-Übertopf darin zu platzieren. Nacktschnecken aus dem Garten können weder schwimmen, noch eine längere Strecke unter Wasser zurücklegen. Sollten sie trotzdem den Versuch wagen, ertrinken sie. Bierfallen, die zur Schneckenbekämpfung eingesetzt werden, funktionieren nach dem gleichen Prinzip.