Schlaffe Blätter bei Orchideen. Was tun, wie vorbeugen?

Normalerweise verfügt eine Orchidee über fleischiges Laub in einem satten Grün. Die Blätter fühlen sich prall und glatt an. Schlaff gewordenes Blattwerk sieht dagegen kraftlos und gesundheitlich angegriffen aus. Die Oberflächen sind mit Runzeln und Falten übersät. In aller Regel lässt auch die intensive Färbung nach. Insbesondere an den Rändern wechselt das Grün in ein mattes Gelb. Schlaffe Blätter an einer Orchidee sind ein deutlicher Hinweis, dass mit dem Gewächs etwas nicht stimmt.

Entweder kränkelt die Pflanze vor sich hin oder gravierende Pflegefehler verhindern ihr Wohlbefinden.


Schlaffe Blätter bei Orchideen wegen Wassermangel

Mehrheitlich wird das Laub von Orchideen durch Gießfehler weich und schwach. Eine Unterversorgung mit Wasser löst schwindende Vitalität aus. Zu den ersten Anzeichen von Wassermangel zählen viel zu früh welkende Blüten und schlabberig werdende Blätter. Um die Orchidee noch zu retten, muss sofort eine Umstellung des Gießverhaltens erfolgen. Es empfiehlt sich das Tunken im wöchentlichen Turnus, damit sich die Wurzeln fortan optimal mit Wasser vollsaugen können. Nach dem ersten Wasserbad zeigt sich am Laub leider noch keine Besserung. Höchstwahrscheinlich sind erst die nachwachsenden Blätter wieder kräftig und gesund.

Phalaenopsis mit schlaffen Blättern
Diese Orchidee hat leider akuten Wassermangel!

Schlaffe Orchideenblätter aufgrund von Wurzelnässe

Zu viel Wasser wirkt sich bei Orchideen ebenfalls nachteilig aus. Staunässe führt zu Wurzelfäule, was die Aufnahme von Wasser unmöglich macht. Betroffene Pflanzen gehen letztendlich auch an Wasserknappheit ein. Sind lediglich die Blätter runzelig, der Stamm und die Triebe jedoch noch fest, existiert für die Pflanze noch ein Funken Hoffnung. Aber nur, wenn sie sofort aus dem Topf genommen wird. Alle verfaulten Wurzeln sind zu entfernen. Das Gleiche gilt für eventuell vorhandene Blütentriebe, damit sich die Orchidee auf das Wurzelwachstum konzentrieren kann. Das Eintopfen in neues Substrat sollte erst erfolgen, wenn die Pflanze gut abgetrocknet ist. In der Folgezeit ist die Orchidee auf Wasseraufnahme über die Luftwurzeln angewiesen. Deshalb täglich einnebeln und das Gießen in Zukunft nicht mehr übertreiben!

Der Standort als Auslöser für schlaffe Blätter bei Orchideen

Ferner kann die Umgebung das Wohl einer Orchidee negativ beeinflussen. Die Exoten reagieren womöglich empfindlich auf relativ hohe Temperaturschwankungen. Die Gewächse sollten deshalb im Winter nicht in Räumen stehen, in denen nicht regelmäßig geheizt wird. Eventuell bereitet ein Kaminofen Probleme, der tagsüber viel Hitze entwickelt und nachts stark abkühlt. Orchideen vertragen auch keinen Standort mit direkter Sonnenbestrahlung. Für Orchideen geeignete Fenster zeigen nach Norden, Osten oder Westen, damit die Gewächse keiner sommerlichen Mittagshitze ausgesetzt sind.

Schädlinge, die sich von Pflanzensaft ernähren

Bei Orchideen treten vor allem Schildläuse auf, die sich mit dem delikaten Pflanzensaft verköstigen. Die zur Klasse der Insekten gehörenden Schädlinge stechen in die Leitgefäße der Blätter und saugen die nahrhafte Flüssigkeit heraus. Alle Pflanzenläuse vermehren sich für gewöhnlich sehr schnell, was zur Schwächung des Wirtsgewächses beiträgt. Schlaffe Blätter können die Folgeerscheinung sein. Schildläuse bevorzugen schwer einsehbare Plätze, wie Blattunterseiten und den Nahbereich der Wurzeln. Eine Orchidee, die ihre Blätter hängen lässt, sollte stets auch eingehend auf Schildläuse und anderes Ungeziefer untersucht werden.