Botrytis bei Orchideen

Virus-, Bakterien- und Virusinfektionen können das Wohlergehen von Pflanzen stark beeinträchtigen. Botrytis ist eine Pilzkrankheit, die auch Orchideen befällt. Flecken auf den Blütenblättern zählen zu den typischen Symptomen, während das Laub oftmals verschont bleibt. Die Verbreitung der Gattung aus der Abteilung Schlauchpilze erstreckt sich über den gesamten Erdball. Biologen ordnen dieser Kategorie 22 Arten und eine natürliche Kreuzung zu. Am häufigsten tritt die Art Botrytis cinerea in Erscheinung. Ihr Myzel trägt eine gräuliche bis bräunliche Farbe, weshalb diese Spezies in deutscher Sprache Grauschimmelfäule bezeichnet wird. Generell handelt es sich bei allen Vertretern der Gattung um Schwächeparasiten, die vorwiegend kränkliche und kraftlose Pflanzen befallen. Um starke und vor Gesundheit strotzende Gewächse machen die Pilzerreger dagegen für gewöhnlich einen großen Bogen.

Botrytis bei Orchideen

Die Pilzkrankheit präsentiert sich an Orchideen mit braunen Flecken an den Blüten, ein Zeichen, dass das Gewebe der infizierten Zellen im Laufe der Zeit zerfällt. In der Akutphase weitet sich Botrytis mit weiß-grauen Schimmelbelägen auf Stängel und Blätter aus. Der Pflanzenschädling bevorzugt zunächst die Blüten, denn sie sind viel weicher als das Laub. Am meisten gefährdet sind die Orchideen Gattungen Phalaenopsis und Cattleya.

Botrytisflecken bei einer Orchidee
Diese Flecken auf den Blüten deuten auf Botrytis hin

Mögliche Ursachen für Botrytis

Die Auslöser dieser Krankheit sind in der Regel falsche Pflege und ungeeignete Standorte. Folgende Faktoren begünstigen den Ausbruch von Botrytis bei Orchideen:

  • Lichtmangel
  • Frischluftmangel
  • fehlende Luftzirkulation
  • ständige Feuchtigkeit auf den Blütenblättern
  • zu niedrige Umgebungstemperatur
  • übermäßige bzw. einseitige Stickstoffdüngung
  • Substrat mit überhöhtem Salzgehalt

Botrytis an Orchideen bekämpfen

Ein Übertrag auf andere Orchideen ist, zumindest nach meiner Kenntnis und bei nicht direktem Kontakt mit der bzw. den befallenen Stellen, nicht zu befürchten. Nichtsdestotrotz wird in Fachkreisen zu einem separaten Stand geraten, damit sich andere Orchideen nicht anstecken. Schließlich handelt es sich um eine Pilzerkrankung, die sich asexuell per Sporen (Konidien) vermehrt. Alternativ wird mit dem Abtrennen der jeweiligen Blütenrispe die Infizierung der gesamten Orchidee und von Nachbargewächsen unterbunden.

Damit sich erkrankte Pflanzen wieder erholen, brauchen sie gebührende Aufmerksamkeit. Ziel muss eine allgemeine Stärkung der betroffenen Orchidee sein, um eine hinreichende Widerstandskraft gegen parasitäre Organismen zu erreichen. Für Abhilfe bei Botrytis an Orchideen sorgen vorrangig der richtige Standort, regelmäßige Pflege und angepasstes Wässern bzw. Gießen. Wobei das Tunken nach Möglichkeit den Vorzug erhalten sollte. Kann das Wasser nach dem Eintauchen gut ablaufen, befinden sich die Wurzeln nicht über längere Zeit in einem zu feuchten Substrat. Bei der Gießkannen-Wässerung bildet sich im Wurzelbereich eventuell zu viel Nässe, was Pilzerkrankungen Vorschub leistet. In der Folgezeit auf das Einnebeln verzichten, erweist sich ebenfalls als förderliche Maßnahme. Hilfreich sind zudem eine bessere Frischluftzufuhr (aber keine Zugluft), Senkung der Luftfeuchte und eine etwas höhere Raumtemperatur. Sollten diese Initiativen gegen Botrytis versagen, bleibt als letzte Lösung ein pilztötender Wirkstoff aus dem Orchideenfachhandel.

Tipp: Die Blüten beim Einnebeln generell aussparen, trägt zur Vermeidung von Botrytis bei.

Vorbeugen ist auch bei Pflanzen stets vorteilhafter als heilen. Bekommen Orchideen in Zimmerkultur optimale Bedingungen zur Verfügung gestellt, können sie sich nach Herzenslust entfalten. Gesunde und kräftige Gewächse bieten keine Angriffsfläche für Krankheitserreger.